So
unterschiedlich ein Märchenfest gestaltet sein kann, so
unterschiedlich kann auch das Programm ablaufen. Wer einen Märchenball
feiert, wird vermutlich auch viel mit Tanz arbeiten, denn immerhin
geht es bei einem "Ball" ja auch ums Tanzen. In dem Fall
kann man einige Tanzspiele vorbereiten, so wie z.B.
- Stopptanzen, wo die Musik immer wieder gestoppt wird und die
Teilnehmer sofort unbeweglich stehen bleiben müssen. Wer sich
bewegt scheidet aus.
- Ballontanzen, wo zwei Leute einen Ballon zwischen sich bekommen
und aufpassen müssen, dass der Ballon beim Tanzen nicht auf den
Boden fällt. Festhalten ist natürlich nicht erlaubt. Um die
Schwierigkeit zu erhöhen, kann man Bewegungen vorgeben, wie z.B.
jetzt in die Hocke gehen, jetzt ein bein hochheben, u.s.w.
- Polonaise, wo es zwar keinen Sieger gibt, aber Spaß. Alle stellen
sich hintereinander auf und laufen als "Schlange" durch
den Raum, Die vordere Person macht etwas vor, und alle machen es
nach, wie z.B. Entengang, mit den Armen wedeln, auf einem Bein hüpfen,
etc. Die erste Person kann auch gewechselt werden.

Aber auch die "ärmeren" Märchenfiguren können Spaß
haben. So ist z.B. beim Aschenputtel- Sortier- Wettbewerb
Schnelligkeit gefragt. Jeweils 2 El Erbsen und 2 El Linsen werden
auf einen Teller gegeben und zwei Leute sortieren um die Wette. Wer
als erste alle seine Erbsen und Linsen auseinander sortiert hat, hat
gewonnen.
Man kann alternativ auch mehrere Spieler gleichzeitig sortieren
lassen. Dafür schüttet man Erbsen und Linsen in eine große Schüssel
und jeder Spieler muss gleichzeitig für sich so viele Erbsen und
Linsen sortieren wie er kann. Dafür bekommt jedes Kind zwei Schalen
in etwas Abstand von der Schüssel aufgestellt. Jeder darf immer nur
eine Erbse und eine Linse aus der Schüssel nehmen und diese zu den
Schalen bringen. Wer nach einer bestimmten Zeit die meisten Erbsen
und Linsen sortiert hat, hat gewonnen und ist das Aschenputtel.
Frei nach Hänsel und Gretel kann man auch eine Schnitzeljagd
gestalten. Die Teilnehmer müssen einen Weg finden, der durch
Kieselsteine markiert ist. Am Ende des Weges wartet eine Kiste mit
Lebkuchen auf die Sucher - und eine Hexe, wenn man eine Auftreiben
kann.
Alternativ zu Spielen kann man mit den Besuchern auch
"arbeiten". Immerhin haben die Märchenfiguren früher ja
auch ihren Lebensunterhalt verdienen müssen. So kann man z.B. ein
Brot backen, in einem Teich Plastikfische angeln, mit Ton Vasen und
Becher modellieren, an einem Holzstamm (bei Kindern nur unter
Aufsicht!!!!) Nägel einschlagen und sägen üben, Blätter sammeln,
etc.
Eine weiter Möglichkeit wäre, ein passendes Märchen vorzulesen.
Allerdings kommt es da zum einen auf die Länge der Geschichte an,
zum anderen auf die Aufmerksamkeit der Kinder. Wenn viel gespielt
und gerannt wurde, kann man eine schöne und kurze Geschichte zum
Ende hin als Entspannung und Abschluß einbauen. Die Kinder legen
sich hin, schließen die Augen und hören einfach zu. Sind die
Kinder aber generell zu unruhig, kann das Vorlesen aber auch daneben
gehen.
Wenn es mit dem Vorlesen nicht klappt, könnte man auch ein Märchen
nachspielen. Die Besucher werden gefragt, welche Märchen sie
kennen, und die bekannteste Geschichte wird dann nachgespielt. Jeder
bekommt eine Rolle zugewiesen, es wird noch eine kurze Reihenfolge
festgelegt, wer wann auftritt und dann wird einfach improvisiert.
Wer will, kann das gespielte Märchen auch auf Video aufnehmen und
später den Teilnehmern zeigen. Tipp: Das Märchen sollte nicht zu
lang und nicht Detailgenau nachgespielt werden, damit es für die
"Schauspieler" nicht zu langweilig wird.