Es hört sich so romantisch an: Ein schönes Picknick, auf einer grünen Wiese, im Sonnenuntergang, mit Sekt (oder gar
Champagner?), frischen Erdbeeren und leckeren kleinen Snacks. Jedoch ist das nur die Theorie, denn in der Praxis
kann so ein Picknick alles andere als romantisch werden, z.B. wenn das Gegenüber weder Sekt noch Erdbeeren mag, die
Wiese voller Ameisen ist oder es nach dem Sonnenuntergang so dunkel ist, dass man den Rückweg nur stolpernd zurück
legen kann.

Romantisch wird ein Picknick erst, wenn man den Geschmack seines Partners trifft. Und genau das ist der Punkt: Die
Romantik entsteht dadurch, dass man sich die Mühe gemacht hat seinen Partner kennenzulernen und sich auf seine
Wünsche einzustellen. Jemand der nicht gerne oder gar keinen Alkohol trinkt, wird mit Sekt nichts anfangen können.
Vielleicht wird die Person höflich am Sekt nippen und die gute Idee loben, aber wirkliche Romantik wird da nicht
aufkommen. Eher das Gefühl, dass der andere einen anscheinend ganz schlecht kennt.

Wer wirklich für seinen Partner (oder seine Partnerin) ein romantisches Picknick bereiten
möchte, der sollte nicht
in Zeitschriften blättern oder sich im Internet erkundigen, sondern der sollte seinen Partner beobachten und nach
dessen Vorlieben das Picknick planen. Das fängt schon beim Ort an. Wer nicht gerne in öffentlichen Parks ist, sich
ungerne auf den Boden setzt oder generell nicht gerne raus geht, der freut sich vielleicht über ein Picknick im
Wohnzimmer, auf dem Balkon oder im eigenen Garten. Oder an seinem Lieblingsplatz, wo auch immer das sein mag.

Dann kommt es auch auf die Sitzgelegenheiten an. Man kann sich bei einem Picknick zwar auf den Boden setzen, muss es
aber nicht. Man kann auch einen Ort aussuchen, wo man richtig sitzen kann oder wo Bänke stehen. Oder man nimmt
anstatt einer Decke Klappstuhl und Tisch mit.

Auch die Verpflegung kann ganz unterschiedlich ausfallen. So wird es sicherlich viele Leute geben, die tatsächlich
Sekt und Erdbeeren mögen, aber generell kann man sich auch an den Lieblingsessen und Lieblingsgetränken des Partners
orientieren. So kann es durchaus sein, dass Bier und Chips deutlich besser ankommen, als Champagner und Kaviar. Es
geht ja nicht darum vor dem anderen anzugeben, sondern es geht darum, dass die andere Person sich wohl fühlt.
Wenn der Liebste eher auf belegte Brötchen steht, als auf Obst, dann sollte man ihn auch mit den belegten Brötchen
überraschen. Und wenn die Liebste lieber Kartoffelsalat mit Würstchen isst, als Fischprodukte in Form von Kaviar,
Austern oder Garnelen, dann sollte man das auch so hinnehmen.

Je näher man an den Geschmack seines Partners heran kommt, umso wahrscheinlicher ist es, dass er sich gut fühlt und
Spaß an dem geplanten Picknick hat. Und wenn man als Mensch das Gefühl hat, sein Gegenüber hat sich echt viele
Gedanken gemacht und sich die Mühe gegeben raus zu finden, was man selbst mag, dann ist das eigentlich Romantik pur
- egal wie das Picknick letztendlich aussehen mag.

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