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Essen

Gruppenfahrten / Freizeiten

                                                               

 

 

  
Aufgabe der Veranstalter
Wer eine Gruppenfahrt organisieren will, ist dafür Verantwortlich, dass die Teilnehmer auch gut verpflegt werden. Als Organisator sollte man das Essen in dem Gästehaus/Hotel kennen, in dem man untergebracht ist. Wer selber kochen will, z.B. in einem Zeltlager, sollte klare Vorstellungen von Rezepten und Mengen der Lebensmittel haben. Die Teilnehmer sind auf das Essen angewiesen, besonders dann, wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt etwas zu kaufen oder die Teilnehmer kein oder nur wenig Taschengeld zur Verfügung haben. Aber selbst wenn die Teilnehmer Taschengeld haben und die Möglichkeit anderweitig Lebensmittel zu organisieren, so ist es eigentlich nicht Sinn der Sache. Denn wenn das Essen in einem Haus so schlecht ist, dass sich selbst die Betreuer Pizza bestellen müssen, um nicht Hunger zu schieben, kann man die Teilnehmer nicht einfach mit dem Problem alleine lassen. Dann hätte man die Kosten für Verpflegung gleich sparen und den Teilnehmern dieses Geld als Essensgeld auszahlen können.

   

Kantinenessen

Viele Leute verbinden mit Jugendherbergsessen Kantinenessen auch liebevoll "Schweinefraß" genannt. Heute ist es zwar noch immer oft Kantinen- bzw. Konservenessen, aber meist genießbar. Dennoch sollte man sich nicht darauf verlassen. Es geht nicht an, dass Betreuer vor ihren Gruppen sitzen und denen erzählen wollen, dass man auch mal schlechtes oder nicht schmeckendes Essen zu sich nehmen muss, nur weil versäumt wurde das Essen vorher auszuprobieren. Begründet wird oft mit: "Das ist einfach so", oder "in einer Freizeit darf das Essen schlecht schmecken, das gehört zum Programm". Noch besser ist es dann, wenn die Betreuer den Teilnehmern sagen, dass sie sich wegen des Essens nicht so anstellen sollen, aber danach selber losziehen, um sich selber Alternativen wie Pizza, Fast Food oder andere Lebensmittel zu besorgen. Wer ein gutes Camp leiten möchte sollte fair sein und zugeben wenn das Essen unter aller Sau ist. Nur so hat man die Möglichkeit vor Ort vielleicht noch etwas zu ändern, z.B. in dem man mit der Küche redet und nach alternativen Essen fragt (Spaghetti mit Ketchup, Dosenravioli oder Pommes mit Fischstäbchen essen vermutlich die meisten Leute) oder das Essen abbestellt und dafür lieber für alle den Pizzadienst bestellt. Generell sollten die Betreuer immer in der Lage sein, alternatives Essen zu organisieren, falls es wirklich mal dazu kommt, dass ein Essen so schlecht ist, dass man es gar nicht verzehren kann. 

   

Kleine Essensverweigerer

In jeder Kinder- oder Jugendgruppe gibt es Leute, die das Essen "nicht mögen" oder generell nichts essen wollen, weil sie sich lieber von Süßigkeiten, Eis und Chips ernähren. Zwar ist eine Freizeit kein Erziehungscamp, allerdings sollte man gerade bei Kindern schon darauf achten, dass diese auch etwas vernünftiges Essen. So kann man mit schwierigen Teilnehmern absprechen, dass sie freiwillig z.B. morgens mindestens eine Scheibe belegtes Brot zum Frühstück und zum Abend essen und Mittags zumindest das, was sie mögen. 

Gut wäre es, wenn das Essen aus mehreren einzelnen Komponenten bestehen würde, d.h. z.B. Kartoffeln, Fleisch, Salat oder Nudeln, Soße, Gemüse. So kann ein Teilnehmer z.B. die Nudelsoße weglassen, sollte diese nicht gemocht werden und die Nudeln dann eventuell mit Ketchup essen. 

Wenn das Essen auf jeden Fall genießbar ist, sollte man aber keine großen Extrawürste anbieten, weil dann die Gefahr besteht, dass auch die andere Teilnehmer Sonderportionen möchten. Lieber kann man dem schwierigen Esser zwischendurch (außerhalb der Essenszeiten) ein Brötchen oder ein belegtes Brot anbieten. Generell kann man aber beim Vortreffen die Eltern fragen, ob die Kinder z.B. viel oder wenig Essen, gewohnt sind in der Schule zu Essen (da wissen die Eltern dann eigentlich nicht, ob die Kinder immer gut essen oder nicht), ob sie bestimmte Dinge nicht mögen oder ob Kinder Verhaltensmuster angelegt haben, das Essen bei Streit oder abgelehnten Wünschen zu verweigern.

  

Auslandsfahrten

Wer eine Gruppenfahrt ins Ausland plant, hat oft nicht die Möglichkeit dort vorher das Essen zu testen. Man sollte sich aber bewusst sein, dass es nicht schmecken könnte. Demnach macht es bei solchen Fahrten Sinn, wenn die Teilnehmer mehr Taschengeld mitnehmen, bzw. sollten die Betreuer ausreichend Handgeld dabei haben, um im Zweifel Essen zu kaufen (auch wenn es z.B. nur Brot und Käse ist).

 

  

Selber kochen

Wer auf einer Freizeit selber kochen will, sollte damit bereits Erfahrung haben, da größere Mengen schwieriger zu verarbeiten sein können, als kleinere. Der Vorteil von selbstgekochtem Essen ist der, dass man die Teilnehmer fragen kann, was sie mögen und was nicht. Man kann sie auch in die Essensbereitung einbeziehen, was die Motivation steigern kann, das selbstgekochte Essen auch zu probieren. Und wenn an einem Tag das Essen mal nicht so richtig schmeckt, bedeutet es nicht, dass es am nächsten Tag wieder nicht schmeckt. Dazu hat man noch die Möglichkeit schnell ein einfaches Ersatzessen (Nudeln, Bratkartoffeln, Reispfanne, etc.) zu zaubern, sollte mal eine Speise verunglückt sein. Voraussetzung ist allerdings, dass man immer ein paar Nudeln, Kartoffeln oder Reis als Vorrat da hat. 

Der Nachteil ist sicherlich der Aufwand, da man für die Essensbereitung einige Stunden benötigt. Außerdem will ja auch alles gespült und wieder sauber gemacht werden. Auch das ist nicht unbedingt Arbeit, die in einem Camp gerne erledigt wird.

  

Alternatives Essen

Um Abwechslung in das Campessen zu bekommen, kann man auch bereits vorher schon einige Alternative in den Essensplan einplanen, z.B. einen Pizzaabend, an dem man sich Pizza liefern lässt, ein Picknick, wo man ein Abendessen mal draußen auf der Wiese einnimmt, einen Grillabend, wo man Würstchen und Koteletts grillt oder ein "kaltes Buffet", wo man solche Sachen kauft, die man einfach als Buffet aufbauen kann, wie z.B. fertige Frikadellen, fertige Salat, Käsestücke, Baguettebrot, Brötchen, Kuchen, etc.. 

Wenn man internationale Gäste/Teilnehmer dabei hat und eine Küche zur Verfügung, kann man auch überlegen, ob diese Teilnehmer nicht einmal ein Gericht aus ihrem Land vorstellen sollen.

   

Lunchpakete

Wenn Ausflüge geplant sind, gibt es meist Lunchpakete. Damit diese auch gegessen werden, sollte man den Inhalt vorher absprechen. Nett ist es, wenn das Lunchpaket einen Grundstock bildet und die Teilnehmer sich noch selber, je nach Hunger und Geschmack, Brote oder Brötchen machen können. In einem Lunchpaket kann z.B. ein Getränk sein (Saft, Wasser, Milch oder Kakao - vielleicht sogar nach Wahl), etwas herzhaftes, wie z.B. ein Stück Käse, ein Stück Fleisch (z.B. Frikadelle, Salami, etc.), ein Stück Kuchen oder Kekse, eine Süßigkeit, ein Stück Obst, oder ähnliches. Man kann auch noch kleine Überraschungen in das Lunchpaket geben, die (genauso wie Kuchen oder Süßigkeiten) die Motivation erhöhen das Lunchpaket auch wirklich mitzunehmen.  Das Lunchpaket sollte so verpackt sein, dass nichts auslaufen kann, wenn es z.B. in einen Rucksack gepackt wird. 

Wer genügend Geld zur Verfügung hat, kann vielleicht auch für jeden Teilnehmer eine Lunchbox mit Namen besorgen die dann nach den Wünschen der Teilnehmer gefüllt werden.

  

Essenszeiten

Damit die Teilnehmer sich auch an die Essenszeiten gewöhnen sollte man es zur Pflicht machen, zu den Essenszeiten zu erscheinen, selbst wenn die Teilnehmer nichts Essen wollen. Es sollte auch eine Mindestzeit (z.B. 20 bis 30 Minuten) festgelegt werden. In dieser Zeit müssen alle Teilnehmer im Speiseraum sein und an ihrem Platz sitzen. 

Der Sinn dabei ist der, dass vielleicht der ein oder andere Essensverweigerer möglicherweise aus Langeweile doch anfängt etwas zu Essen. Außerdem soll Unruhe oder Hektik beim Essen vermieden werden. Ein weiterer Vorteil ist der, dass alle Teilnehmer beisammen sind und man gegen Ende oder nach dem Essen noch Programmpunkte oder andere wichtige Dinge besprechen kann.

  

Essenszeiten einhalten

Wer gerne feste Essenszeiten haben möchte, sollte diese auch durchsetzen, d.h. die Essenszeit fängt erst an, wenn tatsächlich alle Teilnehmer an ihrem Platz sitzen. Ansonsten kann es vorkommen, dass bei einer festgelegten Mittagszeit von 12 Uhr, einige Teilnehmer erst um 12:15h erscheinen, um dann nach 5 Minuten wieder gehen zu können. 

Man kann entweder Betreuer losschicken, die Teilnehmer einzusammeln oder man verteilt Strafen (abspülen, Tische abwischen, Zimmer fegen, etc.) an Teilnehmer die mehr als 2 Minuten zu spät zum Essen erscheinen. 

Ein akustisches Signal (Sirene, Klingel, Musik, etc.) ca. 5 Minuten vor Essensbeginn kann helfen die Teilnehmer zusammen zu bekommen. 

  


© by Kiki 

Alle Angaben ohne Gewähr!

 

Hinweis: Alle Tipps und Anregungen in dieser Kategorie sollten auch als solche gesehen werden. Man muss sie nicht anwenden! Man sollte immer bedenken, dass jede Gruppe anders ist und was für die einen funktioniert kann für andere der totale Reinfall sein. Diese Tipps basieren auf persönlichen Erfahrungen in der Jugendarbeit. Es ist aber legitim, wenn jemand völlig andere Vorstellungen und Erfahrungen von dem Thema hat und die kann er auch gerne umsetzen!

 










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