Zurück zu Kiki

   Lesbares

      Till Eulenspiegel

 

Benutzerdefinierte Suche

Der junge Schelm 

                                                               

 

 

 

Till war von Anfang an ein quirliger kleiner junge, der recht früh die Menschen mit seinen forschen Antworten verblüffte. Aber so wie die Leute sich über ihn amüsierten, so wurden auch die Beschwerden immer mehr. Till streckte den Leuten die Zunge raus und zog Grimassen.

Als der Vater seinen Sohn mal wieder zur Rede stellen wollte, beteuerte der seine Unschuld. Till sagte: "Vater, ich tue wirklich nichts. Ich kann dir das beweisen. Hole nur dein Pferd aus dem Stall und ich will mich hinter dich setzen. Du wirst durch das Dorf reiten und ich werde mich still verhalten. Trotzdem werden die Leute sich über mich beklagen, du wirst sehen!"

Der Vater tat, wie der Sohn ihm vorgeschlagen hatte. Der Junge setze sich hinter seinen Vater auf das Pferd und sie ritten durch das Dorf. Wo sie auch hinkamen blieben die Leute stehe, lachten oder schüttelten mit dem Kopf. Manche fingen gar an zu schimpfen. Till war nämlich hinter des Vaters Rücken nicht faul und zog Grimassen und streckte seine Zunge heraus. 

Wenn der Vater sich umdrehte, saß Till ganz brav da, mit unschuldiger Miene. Doch der Vater traute seinem Sohn nicht so ganz und setzte ihn vor sich auf das Pferd.

Dort musste Till nun brav sein. Aber dennoch schaffte er es auch dort die Zunge heraus zu strecken, oder Grimassen zu ziehen ohne dass der Vater es merkte.

Die Leute riefen: "Dein Sohn ist ein Lausbub" oder "Was für ein unnutzer Schelm ist doch dein Junge!"

Der Vater war ganz verbittert und konnte sich es gar nicht erklären, was die Leute gegen seinen Sohn haben könnten. Zu Till sagte er aber: "Du bist sicher in einer Unglücksstunde geboren worden. Ich sehe ja selbst wie du vor mir sitzt, und still bist, und trotzdem schimpfen die Leute über dich! Ich versteh es nicht."

 


© by Kiki 

 


Besucht uns doch auch in unserem kleinen Shop

Nach oben

   www.kikisweb.de