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Die Geschichte vom wilden Jäger

                                                               

 

 

Es zog der wilde Jägersmann
Sein grasgrün neues Röcklein an;
Nahm Ranzen, Pulverhorn und Flint,
Und lief hinaus ins Feld geschwind.

Er trug die Brille auf der Nas
Und wollte schießen tot der Has.

Das Häschen sitzt im Blätterhaus,
Und lacht den wildern Jäger aus.

Jetzt schien die Sonne gar zu sehr,
Da ward ihm sein Gewehr zu schwer.
Er legte sich ins grüne Gras;
Das Alles sah der kleine Haas.
Und als der Jäger schnarcht' und schlief,
Der Haas ganz heimlich zu ihm lief,
Und nahm die Flint' und auch die Brill
Und schlich davon ganz leis und still.


Die Brille hat has Häschen jetzt
Sich selber auf die Nas gesetzt;
Und schießen will's aus dem Gewehr.
Der Jäger aber fürcht sich sehr.
Er läuft davon und springt und schreit:
"Zu Hilf, ihr Leut, zu Hilf, ihr Leut!"

Da kommt der wilde Jägersmann
Zuletzt beim tiefen Brünnchen an,
Er springt hinein. Die Not war groß;
Es schießt der Has die Flinte los.

Des Jägers Frau am Fenster saß
Und trank aus ihrer Kaffeetass.
Die schoss das Häschen ganz entzwei;
Da rief die Frau: O wei! O wei!
Doch bei dem Brünnchen heimlich saß
Des Häschens Kind, der kleine Haas.
Der hockte da im grünen Gras;
Dem floss der Kaffee auf die Nas.
Er schrie: Wer hat mich da verbrannt?
Und hielt den Löffel in der Hand.


Heinrich Hoffmann

 


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